Seit beinahe 150 Jahren verbindet eine Rheinbrücke Flaach und Rüdlingen an der heutigen Stelle. Sie ist Teil des BLN-Gebiets Hochrhein – eingebettet in eine prächtige unverbaute Auenlandschaft vor dem Hintergrund des Rheindurchbruchs zwischen Ebersberg und Buchberg mit dem inventarisierten Ortsbild von Rüdlingen mit Rebhang und seiner hochgelegenen Kirche im Hintergrund. Die Mündung des Flaacherbachs, die topographischen Verhältnisse und die Minimierung der Brückenlänge dürften den Standort der Rheinquerung bestimmt haben. Daraus resultierte die charakteristische Linienführung mit enger 90°-Kurve unmittelbar vor der Brücke auf Seite Flaach und der langen Geraden in ihrer Verlängerung auf Seite Rüdlingen. Die heute im IVS erwähnte Hangstützmauer ist ebenso eine direkte Folge der Linienführung wie das militärhistorisch bedeutende Artilleriewerk Ebersberg. Damit die Bezüge dieses Ensembles auch zukünftig erkennbar sind, muss der Strassenverlauf soweit möglich beibehalten werden. Grössere Veränderungen stünden ausserdem im Konflikt mit dem Naturschutz und der Naherholung.

Die neue horizontale Linienführung mit nur moderat vergrössertem Kurvenradius orientiert sich am heutigen Verlauf, mit einer Projektierungsgeschwindigkeit von 40 km/h noch ohne einschneidende Kompromisse. Fuss- und Velowege knüpfen optimal an die Anschlussprojekte an und verbessern die Sicherheit zusätzlich. Robust fundiert und in gutem Zustand teilen die drei Mauerwerkspfeiler den Rhein unter Berücksichtigung der Strömungsverhältnisse in der Flusskrümmung harmonisch in vier Felder. Dank der unveränderten Brückenachse können sie weiterhin verwendet und auf aufwändige Neufundationen im Fluss verzichtet werden. Es resultiert ein sehr wirtschaftliches Projekt ohne Abstriche bezüglich Nutzung, Dauerhaftigkeit, Unterhalt und Gestaltung.